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Winterzeit

Was ich an dieser Jahreszeit liebe ist die Gemütlichkeit. Alles erscheint mir ruhiger, friedlicher & besinnlicher. Es wird früh dunkel & erst später wieder hell. 


Ein paar Kerzen, ein Feuer, leckerer Kakao & sich warm einkuscheln. Zweisamkeit vor dem Kamin, ein heißes Bad, ab in die Sauna & sich im warmen Bett entspannen. 


Gut eingepackt ein Spaziergang an der frischen Luft, im Wald oder am Strand. Auch zu dieser Jahreszeit genieße ich gerne die Natur & freue mich danach auf eine warme Dusche oder einfach nur ein kuscheliges Zuhause 🥰 


Kooperations Brettspiele, Singkreise, einfach mit liebevollen Menschen zusammen kommen. Ich bin dankbar, daß wir so viel Platz haben den wir mit anderen teilen können. 


Es ist für mich die Zeit der Innenkehr, bald kommen die Rauhnächte & eine besinnliche Weihnachtszeit in der es bei uns gar nicht um Geschenke geht. Mein Schwiegervater kommt zum Essen & wir verbringen einfach eine entspannte Zeit in kleiner Familienrunde zusammen. 


Durch meinen Wegbegleiter Leon & seinen Vater habe ich Weihnachten nochmal anders erleben dürfen. In meiner Ursprungsfamilie ist es zum Konsumfest verkommen in der alle gute Miene machen während die Gespräche nach kurzer Zeit & mit steigendem Alkohol Konsum immer hitziger werden. Es wird aneinander vorbei geredet & das Miteinander gerät weit in den Hintergrund. Die Kinder fragten nur nach Geschenken & noch mehr Geschenken & schienen diesbezüglich unersättlich. Es ist laut, turbulent, distanziert, unharmonisch & sehr stressig. 


Als ich noch klein war, ging es zumindest nicht um Geschenke & die Erwachsenen haben sich wenigsten einige Zeit zusammen gerissen. Es war immerhin ein besinnliches & ruhiges zusammenkommen, was ich als Kind sehr schätzte. 


Daher bin ich sehr dankbar, daß ich nun herzliche Menschen um mich herum habe, die Weihnachten wie ich als eine besinnliche Zusammenkunft zelebrieren. So freue ich mich auf all das hier geschriebene statt um das zu trauern was ich gerade nicht habe. 


Früher weinte ich der Sonne & ihrer Wärme hinterher. Ich beklagte die Kälte, das triste & regnerische Wetter. Stets war ich damit beschäftigt Fluchtpläne in den Süden zu machen & wollte der Wärme schnellstmöglich hinterher. 


Wenn sich die Gelegenheit ergibt, bin ich auch nicht abgeneigt die Winterzeit im Warmen zu verbringen. Der Unterschied ist nur, daß es jetzt kein gezwungenes aushalten mehr im kalten Deutschland für mich ist. Ich kann den Winter hier genießen so wie ich auch alle anderen Jahreszeiten hier genießen kann. Jede hat ihre eigenen Vorzüge & so kann ich auch die Vorzüge in warmen Ländern im Winter genießen ohne das es zur Sehnsucht danach wird. Es ist schön so frei zu sein! 


Dieses Jahr ist es für mich das erste mal nicht stimmig im Winter zu verreisen. Vielleicht konnte ich auch deshalb diese Sehnsucht nach dem warmen Süden gerade jetzt überwinden. Ich sah mich immer als Zugvogel, der nun mal ganz natürlich der Sonne hinterher fliegt. 


Doch wenn es nicht so schnell klappte wie ich wollte kam auch ein enormer Druck. Ich war nicht frei. Die Sehnsucht war groß & damit auch das verbundene Leid es hier aushalten zu müssen. Um freie Entscheidung treffen zu können, muss ich mich immer wieder innerlich frei machen. 


Frei von Ängsten, Sehnsüchten, Erwartungen, Gefühle die mich mitreißen & unfrei machen, wenn ich sie nicht wieder los lassen kann. 


In diesem Sinne wünsche ich allen eine freie & selbstbestimmte Zeit, ob in erfrischender winterlichen Kälte oder auch im sonnigen ☀️


Herzliche Grüße Vanessa Ahlers 🫶🏽